Berührung heilt

Berührung ist eine biologische Notwendigkeit, denn ohne sie verkümmern Körper und Seele. Der Tastsinn entwickelt sich als erstes noch vor dem Hören und Sehen. Schon in den ersten Wochen der Schwangerschaft reagiert der menschliche Embryo auf Berührungen. Frauen wissen das intuitiv und berühren, streicheln und liebkosen ihren Bauch deshalb gerne von Beginn der Schwangerschaft an. Auch nach der Geburt kann ein Neugeborenes ohne Berührung nicht überleben.

Wissenschaftlich wurde nachgewiesen, dass für die gesunde Entwicklung eines Kindes  der Körperkontakt mit der Mutter von essentieller Bedeutung ist. In vielen Geburtshäusern wird daher das Kind sofort nach der Geburt auf den Bauch der Mutter gelegt. Mütter berühren ihre Babys intuitiv, sie streicheln, wiegen und liebkosen sie, ohne dafür eine Anleitung oder gar Ausbildung zu brauchen. Auch werden Schmerzen, Krämpfe und auch Ängste  in den ersten Lebensmonaten eines Menschen oft „nur“ durch die Berührung der Mütter „geheilt“. Die Erinnerung hieran ist tief in unserem Unterbewussten verankert.

Die Haut ist das größte menschliche Sinnesorgan: Über 5 Millionen winzige Nerven-Enden empfangen verschiedenste Signale und leiten sie über das Nervensystem weiter. So sorgt unsere Haut für ein beständiges Gleichgewicht zwischen unserer Umgebung und unserem Inneren.

Die heilende Berührung  ist eine grundlegende menschliche Fähigkeit. Jeder Mensch kann den wirksamen Einsatz der Hände erlernen und praktizieren*.

* Im St Joseph Krankenhaus in Berlin beispielsweise wird die Heilkraft der Berührung seit vielen Jahren geschätzt, die Mitarbeiter wurden in TT ( therapeutic touch ) geschult und setzen dies mit großem Erfolg  im klinischen Alltag ein.