Wieso brauchen wir Frauen eine andere Praxis als Männer?

Und was hat dies mit Heilung zu tun?

In der heutigen Zeit scheint es den Menschen einfacher, sich mit Ihrer eigenen Spiritualität zu befassen, wenn es, wie im Buddhismus, keinen institutionellen „Überbau“ im Sinne einer Kirche gibt. Folglich verstehen wir im Westen unter spiritueller Praxis heute vor allem Meditation *. ‚Männliche Praktiken‘ wenden sich dabei eher dem Geistigen und dem einzelnen Individuum zu. Erwiesen ist, dass sich beispielsweise die Sitz- / Atem-Meditation, als männlich-buddhistische Praxis, beim Mann positiv auf seinen Testosteronspiegel auswirkt **. Die Meditation beeinflusst seinen Kräftehaushalt und wirkt sich im weitesten Sinne positiv auf seine „Männlichkeit“ aus. Der Mann ist emotional ausgeglichener, wenn sich sein Testosteron-Haushalt im Gleichgewicht befindet. Dies führt zu Stress-Reduktion und damit auch zur Wiederherstellung oder zum Erhalt seiner Gesundheit.

In gewissem Maße profitieren auch Frauen von dieser Praxis. Jedoch stellen viele Frauen auch nach langer Praxis fest, dass sie sich nicht wirklich genährt fühlen. Daher sollten sich weibliche spirituelle Praktiken zusätzlich auf die Körperwahrnehmung und die Gemeinschaft ausrichten. Eine Frau braucht für ihre Ausgeglichenheit und ihren Kräftehaushalt vor allem das Hormon Oxytocin (siehe Text Oxytocin). Ihre spirituelle Praxis sollte also Techniken beinhalten, die die Ausschüttung von Oxytocin fördern. Dies sind beispielsweise Berührung, Tanz, körperbetonte Übungen und Übungen des Zulassens und Empfangens. Das Vertrauen in die eigenen Körperwahrnehmung und Intuition ist der Schlüssel zu weiblichem Wohlbefinden und Gesundheit.

In unseren Gruppen, Fortbildungen und Seminaren entdecken wir den Weg zurück zu unseren weiblichen Praktiken. Auch für die Gesundheit von Frauen ist dies von großer Bedeutung.

* Es ist spätestens seit Jon Kabat-Zinns Forschungen unbestritten, dass Meditation eine Auswirkung auf die physisch-körperlichen und psychisch-emotionalen Zustände des Menschen hat. Unter dem Begriff MBSR (Mindfulness based stress reduction) hat eine Form der Achtsamkeitsmeditation eine breite wissenschaftliche Anerkennung erlangt. Über 2000 wissenschaftliche Arbeiten belegen die Wirksamkeit von MBSR zur Stressreduktion bei chronischen Erkrankungen. Insbesondere die effektive Wirkung auf das hormonelle Gleichgewicht gilt hierbei als ursächlich.

** eine gute Übersicht über die Studien findet sich bei http://www.tm-independent.de/Transzendentale_Meditation/Forschung/Medizin/medizin.html