Leitung
Dr. Beate Maul, Leitung Zentrum für Weiblichkeit

 

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Eigentlich sollte ich ein Junge werden, ein Wissenschaftler, der das Rätsel des Lebens löst. Ich wurde ein Mädchen und machte erst einmal lieber Liebe mit den Sternen, tanzte im Regen und sprach mit den Bäumen. Die Welt meiner Kindheit war beseelt von der kleinsten Blüte bis in die höchsten Sphären.

Später wurde ich eine Frau, Tänzerin, zweifache Mutter, allein erziehende Ärztin und schließlich Spezialistin für die Linderung von Schmerzen.

Ich lernte das Leben kennen, so dachte ich zumindest.
Die Chinesische Medizin initiierte mich 1985 in eine erste spirituelle Lehre, den Daoismus. Auch die Lehre vom rhythmischen Fließen von Qi, von Yin und Yang faszinierte mich zutiefst und berührten eine tiefe Sehnsucht in mir. Deja vu Erlebnisse gehörten zu meinem Leben. Die materielle Welt schien durchlässiger zu sein, als ich in der sogenannten Wissenschaft gelehrt worden war.

Ich glaubte in der Lehre vom Fließen von Qi ein erstes fehlendes Element gefunden zu haben: den Rhythmus, oder auch den Tanz des Lebens.

Von 1997 an lehrte ich mit Begeisterung Chinesische Medizin an der Universität Witten Herdecke. Doch ich nahm die alten Texte und ihr Wissen vom Qi sehr ernst und bekam alsbald das „Prädikat“ einer Esoterikerin.

„Wenn Qi sich verdichtet, entsteht eine physische Form und die 1000 Wesen treten hevor“.

Ich wechselte in die innere Medizin, dann in die Psychosomatik und vertiefte mich in die verschiedenen Naturheilkunden. Ich lernte von vielen Ärzten/innen, Heilern/innen, Wissenschaftler/innen, Schaman/innen und unzähligen anderen. Ich bin dankbar für alle die Geschenke, die ich empfangen durfte und mein wachsendes Vertrauen in die Heilungskräfte in uns und in der Natur.

Im Jahre 2004 jedoch wurde mein „altes Weltbild“ auf wundersame und tiefe Weise durch ein spontanes Einheitserlebnis, einen veränderten Bewusstseinszustand, transformiert. In dieser Erfahrung offenbarte sich mir das allumfassende ‚Heilende Wesen der Liebe‘ auf eine sehr unmittelbare Weise, fernab jeder Lehre oder Theorie.

Nichts war mehr wie zuvor. Alles war „transparent“. Meine Sinne hatten sich geöffnet für eine Wahrnehmung, von deren Existenz ich zuvor gar nichts wusste.

Es dauerte 10 Jahre, bis ich mich nach ein paar hundert Büchern, nach Jahren als Meditationsschülerin und spirituelle Adeptin, nach vielen Seminaren, Aus und Weiterbildungen langsam dieser „Neuen Welt“ zugehörig fühlte. Und mich traute, mich zu zeigen.

In dieser Welt geschieht Heilung in und durch Liebe, in und durch unser Herz-Bewusst-Sein und mit Hilfe unseres Herz-Atems.

2012 begegnete ich Chameli Ardagh und gründete den ersten Frauentempelkreis in NRW. Jetzt sind wir viele und in tiefer Dankbarkeit verneige ich mich vor den mutigen und starken Frauen, die die Vision einer neuen Welt und einer „weiblichen Medizin“ mit mir nach außen tragen.

Die Kraft ist groß, wenn Frauen der Stimme ihrer Herzen folgen. Wir erinnern uns an das alte Wissen des Herzens, an die Macht der Innenschau. Wir lauschen wieder der Intuition, wir leben in der Präsenz, im heilen(den) Bewusst-Sein. In geschützten Räumen lernen wir, wieder unsrer Körperintelligenz zu vertrauen. Wir kreieren Gesundheit, erfülltes Frau-Sein. Unsere Liebe erblüht, wir sind  wieder ganz, strahlend vor Vitalität und Gesundheit. Wir treten wieder ein in unsere natürliche Kraft und Macht. Wir sind wieder Heilerinnen, Seherinnen, Lehrerinnen, Priesterinnen, Frauen, Ärztinnen der Neuen Zeit.

Ich bin zutiefst davon überzeugt, dass wir Menschen jetzt unsere Fähigkeit wieder entdecken, durch Herzöffnung und Liebe zu heilen.

Dr. med. Beate Maul